< Rauchmelder retten Leben
11.08.2007 17:08 17 Jahre
Preise drastisch rauf-Energieverbrauch runter. Stromfresser im Visier
Stromfresser im VisierDer E-Check eines Elektro-Fachbetriebes schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen wird die Installation auf ihre Sicherheit geprüft. Zum anderen werden Quellen zum Sparen deutlich gemacht.Rund die Hälfte aller Brände wird durch defekte elektrische Anlagen ausgelöst. Ein großes Problem sind vor allem überalterte Stromleitungen“, sagt Ulrich Borchert, Obermeister der Elektroinnung Ostseeküste Mitte. 40 Jahre alte Leitungen, die bislang noch nicht einmal gewartet wurden, findet er öfter in Haushalten. Hier sei die Gefahr der Überlastung und damit die Möglichkeit, dass die Leitung durchschmort, besonders hoch. Vor allem, weil die Belastung durch viele elektrische Geräte in den Haushalten in den vergangenen Jahren zugenommen hat.
Fachleute empfehlen, alle vier Jahre, mindestens aber alle zehn Jahre, die gesamte Elektroinstallation in Wohnungen und Häusern prüfen zu lassen. Elektrobetriebe, die Mitglied einer Innung sind, bieten diesen Check an. Kosten: Etwa 150 Euro für eine durchschnittliche Drei-Raum-Wohnung und rund 250 Euro für ein Einfamilienhaus. Bei dem Test werden zwei Aspekte beleuchtet. Erstens die Sicherheit. Und zweitens werden Möglichkeiten offenbart, wo und wie Strom gespart werden kann. Ähnlich wie beim Auto-TÜV prüft der Elektriker Geräte als auch Leitungen. Anders als beim TÜV müssen die Empfehlungen, die der Fachmann Privatleuten gibt, jedoch nicht zwingend befolgt werden. Bei gravierenden Mängeln, die lebensgefährlich werden können, reden wir den Haus- oder Wohnungsbesitzern natürlich ins Gewissen“, sagt Borchert. Schließlich muss der Eigentümer im Schadensfall vor Gericht nachweisen können, dass die Installationen in einem einwandfreien Zustand waren.
Neben den Stromleitungen achten die Experten besonders auf Fußleistensteckdosen, den Blitz- und Überspannungsschutz sowie auf Rauchmelder, die ab 2009 obligatorisch sind. Tipp: Wer als Mieter in eine neue Wohnung oder in ein neues Haus zieht, sollte den Vermieter nach der letzten E-Prüfung fragen. Denn immer wieder werden die elektrischen Anlagen stiefmütterlich behandelt, weiß Borchert. Da werden Bäder super modernisiert aber der Elektro-Bereich völlig vernachlässigt.“ Dabei sind Renovierungen ein guter Anlass, die Energieeffizienz des Haushalts zu überdenken, sagt Christian Volz, stellvertretender Obermeister der Innung. Die größten Einsparpotenziale liegen bei den Gebrauchsgeräten“, betont Volz. Geräte wie Waschmaschine, Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Geschirrspüler, Wäschetrockner, Backofen, Klimaanlage, Wasserboiler oder Heizsysteme. Wer beim Kauf von Haushaltsgeräten nur nach dem Preis geht, fährt oft teurer, sagen die Handwerker. Hier sollte eher auf den Stromverbrauch geachtet werden. Energieplaketten zeigen oft schon an, wie sparsam die Geräte sind. Die meisten größeren Geräte müssen mit den Effizienzklassen von A“ bis G“ gekennzeichnet sein. Doch Vorsicht: Zwar suggeriert die Klasse A“ vorbildliche Eigenschaften, sind aber manchmal nur die zweite Wahl. Lieber auf die Klassen A+“, A++“ oder gar A+++“ zurückgreifen. Außerdem sollte man beim Neukauf auf bestimmte Label achten: Der Blaue Engel, GED, EU Umweltzeichen Euroblume, Energy Star oder TCO – alles Zeichen, dass die Geräte als sparsam und umweltfreundlich eingestuft sind. Ein oft unterschätzter Stromfresser ist der Stand-By-Modus zum Beispiel bei Fernsehern. In einem durchschnittlichen Haushalt werden pro Jahr durch den Stand-By-Modus 500 Kilowattstunden (kWh) vergeudet, rund 100 Euro. Gegen diese Leerlaufverluste hilft nur eines: Geräte vom Netz trennen, beispielsweise mittels einer schaltbaren Steckerleiste.
Die Wassererwärmung mit Strom ist besonders energieintensiv. Wer einen Wasserboiler durch einen elektronisch geregelten Durchlauferhitzer ersetzt, spart schon zehn Prozent. Im Gegensatz zu einem Gussplattenherd ist ein Elektroherd mit Ceranfeld etwa zehn Prozent sparsamer. Mit dem richtigen Kochgeschirr lässt sich zudem noch effektiver kochen.
Beleuchtung ist gewichtiger Faktor auf der Rechnung
Zwar trägt der Stromverbrauch lediglich 15 Prozent zum gesamten Energieverbrauch eines Haushaltes bei. Aber die Stromrechnung macht meist ein Drittel aller Energiekosten aus. Ein Spar-Schwerpunkt ist deshalb die Beleuchtung. Die klassische Glühlampe wandelt nur fünf Prozent des Stroms in Licht um. Energiesparlampen helfen durch ihren besseren Wirkungsgrad, den Stromverbrauch bei der Beleuchtung um bis zu 80 Prozent zu verringern. Mittlerweile haben die Sparlampen auch mit dem Gerücht, sie geben nur ungemütliches Licht, aufgeräumt. Verschiedene Lichtfarben stehen inzwischen zur Auswahl.
Infos: Auskünfte zum E-Check und welche Betriebe in der Nähe zu finden sind geben der Elektro-Landesinnungsverband bzw. die einzelnen Innungen des Landesverbandes. Internet: www.eh-mv.de, ☎ 03 85 / 59 03 70.
Der E-Check
Mit dem Fachmann eines Innungsbetriebes ist man auf der sicheren Seite. Der E-Check bringt die Schwachstellen rund um die Elektrik, wie überalterte Sicherungen, an den Tag.